Ursprünglich war der Plan in diesem Jahr noch eine richtige Mitteldistanz zu machen und eigentlich hatte ich mich bereits für Ulm entscheiden.
Anfang Juli hatte ich leider mit meinem Rennrad einen Sturz. Die Situation war eigentlich recht harmlos – ein gut ausgebauter Radweg an einem trockenen Tag. Vom Hang waren Dreck in drei circa ein Meter breiten Streifen über den gerade und ebenen Weg gelaufen weswegen ich rechtzeitig abbremse und langsam darüber rollen will. Leider ist der Untergrund wie Schmierseife und es nimmt mir die Räder weg und ich finde mich auf dem Boden wieder.
Erster Check: Klar, dreckig. Handinnenfläche blutet, Brems-/Schalthebel verbogen, eine Weiterfahrt ist so nicht möglich. Erst langsam merke ich neben den Schmerzen die stark eingeschränkte Beweglichkeit meines rechten Armes inklusive Hand.
Also mit dem Handy meine Frau angerufen und mich abholen lassen. Daheim duschen und dann ab ins Krankenhaus. Notfallchirurgie. Röntgen. Gipsen. Am nächsten Tag zum Hausarzt und Chirurgen. Eine Woche später zum MRT und wieder zum Chirurgen. Frakturen im Handgelenk und Ellenbogen, das Band zwischen Elle und Speiche angerissen. Aber ich bin dankbar: Eine Operation ist nicht nötig und wir haben hier in Deutschland wirklich eine gute Krankenversorgung (auch wenn man warten muss und und und) und Absicherung…

Nach vier Wochen kommt der Unterarmcast (der Ellenbogen war nur für eineinhalb Wochen mit im Gips) ab und für weitere zwei Wochen trage ich eine Orthese von Bauerfeind, mit der ich sogar wieder joggen oder schwimmen darf und die Krankengymnastik beginnt.
Nach der der Entfernung des Gipses war ich natürlich erst mal wieder laufen. Leider war die kurze Runde sehr ernüchternd: Die Kondition ist hinüber und, viel schlimmer, ich habe Schmerzen im linken Oberschenkel, wie ich es bereits beim Bericht über die Vorbereitung zur Challenge Heilbronn geschrieben habe. Ein weiterer Versuch eine Woche später führt zum selben Problem.
Beim abschließenden Termin wegen der Hand spreche ich mit dem Chirurgen darüber. Er schaut sich den Oberschenkel an und meint, dass es wohl mindestens eine Muskelzerrung ist und ich möglicherweise kurz vor einem Muskelfaserriss stand und auch eine 4-wöchige Pause nicht unbedingt ausreicht. Offensichtlich habe ich auch hier nicht auf die Warnsignale des Körpers gehört.
Heute ist die Beweglichkeit wieder sehr gut, ganz schmerzfrei ist die Hand natürlich noch nicht und auch die Kraft fehlt noch – es ist faszinierend, wie schnell Muskeln abbauen und man sogar am Unterarm abnehmen kann. Ansonsten habe ich in dieser kurzen Zeit ganz ohne Sport leider ein paar Kilogramm zugenommen und ich hoffe, dass diese auch wieder verschwinden, wenn es mit dem Sport wieder vorwärts geht.
Nun werde ich die Beine erstmal noch schonen und dann langsam wieder beginnen – inklusive Stabi- und Dehnübungen, langsamer Kräftigung der Muskeln und behutsamen Steigerung der Intensitäten.
Damit ist die Triathlonsaison 2016 beendet.