Der erste Sprint-Triathlon

Im Rahmen meiner Vorbereitung für die Mitteldistanz in Heilbronn bin ich vor drei Wochen mit Vereinskollegen des SV Bietigheim in Rheinfelden nahe der Schweizer Grenze bei der Sprintdistanz gestartet.

Da die Veranstaltung nun schon einige Zeit zurück liegt, hier die ganz kurze Fassung:

Schwimmen: Das Wasser war erst einige Tage zuvor in das Becken eingelassen worden und deswegen extrem kalt. Die meisten starten in Neos – ich nicht. Der Modus ist ein Jagdstart, alle 20 Sekunden springt ein Teilnehmer in das 50m Becken. Ich komme nie richtig in den Rhythmus. Es rächt sich, dass ich keine Rollwende kann und mich normal am Beckenrand kurz festhalte & abstoße – in Rheinfelden sind beide Seiten bis zu den Startblöcken 30cm über Wasserhöhe mit Edelstahl verkleidet. Ich schlage also an und drehe mich irgendwie eiernd im Wasser um… werde von vier oder fünf Teilnehmern überholt und bin froh, als die Qual nach schier endlosen 13 Minuten vorbei ist. Über eine Minute langsamer als 2 Wochen zuvor beim Swim & Run / Bike & Run in Backnang bedeuten nur Platz 97 / 114.

W1: Die Laufstrecke vom Schwimmbad bis ins Stadion zur Wechselzone ist relativ lange. Immerhin ist es von den Temperaturen angenehm, das Rad ist schnell gefunden und der Wechsel verläuft ganz gut.

Rad: 21,5km Strecke und 300 Höhenmeter auf 2 Anstiegen – das könnte mir liegen, vor allem weil Windschattenverbot herrscht. Obwohl ich nach dem Schwimmen meine Zweifel habe, ob ich überhaupt noch etwas rausholen kann, versuche ich es wenigstens. Zu Beginn des ersten Anstieges (Mein Gehirn warnt mich: Achtung, der ist laut Ausschreibung und Erzählungen von Teamkollegen relativ steil) hänge ich schnell am Hinterrad eines anderen Fahrers und überhole ihn unverzüglich. Kurz danach merke ich die Steigung, verlangsame mein Tempo und denke „Shit – der hat mich gleich wieder“ – drehe mich um und sehe, welch Überraschung, einen recht ordentlichen Abstand. Also nun nicht übertreiben, das eigene Tempo gehen und weitermachen… insgesamt überhole ich mehr als ich überholt werde, vor allem bei der zweiten Steigung, das Bergtraining für Heilbronn macht sich wohl bezahlt… Ab der zweiten Abfahrt hänge ich mit dem vorgegebenen Abstand hinter einem anderen Fahrer. Um ihn abzuhängen bin ich zu langsam aber andersrum ist es ebenso. Mit einer Radzeit von 40:36 geht es in die Wechselzone. Die Zeit ist im guten Mittelfeld – und das mit meinem Rennrad aus Stahl während viele mit Renn- oder sogar Triathlonrädern aus Carbon unterwegs sind!

W2: Dieses Mal geht es von der anderen Seite in die Wechselzone. Schlecht, weil ich eine Reihe zu früh abbiege und somit konsequenter weise meinen Stellplatz nicht finde. Also rüber auf die nächste Reihe, ich suche meine Schuhe, finde Sie nirgends als wäre meine Sicht blockiert. Ein Streckenpfosten steht herum, redet irgendetwas… erst jetzt sehe ich, dass er direkt auf meinem Platz steht und mir die Sicht versperrt. Toll, das hat sicher einige Sekunden gekostet. Das Schuhe anziehen dauert – ein Schnellschnürsystem wäre doch ganz gut. Also noch mehr Zeit verloren.

Lauf: Heraus aus dem Stadion, 2 Runden á 2,75 Kilometer, ganz eben parallel zur Straße und über Feldwege. Normal würde ich sagen: Locker, läuft. Aber die Radstrecke und eine harte Beinmuskulatur vom Vortag (Renovieren – Boden & Sockelleisten verlegen) machen die Geschichte sehr zäh. Durch den Jagdstart fehlt mir sowieso der Überblick, wer vor oder hinter mir platziert ist, was das kämpfen noch mehr erschwert. Nach nicht zufriedenstellenden 23:10 komme ich in das Ziel, wo meine Teamkollegen auf mich warten. Auch sie haben gesehen, wie sehr ich beim Laufen gelitten habe – aber egal, hauptsache ordentlich angekommen.

Fazit: Der erste Triathlon – ich war mit super Teamkollegen am Start, es war hart, es hat Spaß gemacht, ich bin durchgekommen, belege am Ende in der 3. BW-Liga Platz 71 von 111, die Zeitdifferenz zu dem Platz vor mir ist exakt was ich in W2 verloren habe, mit einer Schwimmzeit wie zwei Wochen zuvor in Backnang wäre ich sogar auf Platz 62 gekommen. Aber das ist alles nur Zahlenschieberei und Theorie. Am Ende war es vor allem eine kurze, intensive und lehrreiche Veranstaltung. Als nächste Veranstaltung kommt in drei Wochen mein sportliches Highlight für diesen Sommer, die Mitteldistanz in Heilbronn.

Asics Doppeldauertest: GEL-DS Trainer 20 und GEL Super J33

Der Klassiker: Die ersten Laufschuhe sind von ASICS

Vor siebeneinhalb Jahren habe ich mit dem Laufen begonnen. Beim Sportfachgeschäft des Vertrauens wurde mir ein Einsteigerschuh von Asics empfohlen und verkauft – der Asics Gel-1120 – und ich war zufrieden.

Viele Begleiter über die Jahre

Aus Neugierde auch Modelle anderer Marke auszuprobieren, habe ich in den letzten Jahren neben Asics dann unter anderem Saucony, Brooks, Pearl Izumi und ON getragen.

Mit manchen davon war ich sehr zufrieden, z.B. dem Saucony Mirage, der leider abgekündigt wurde oder dem M3 von Pearl Izumi. Manche waren in Ordnung, beispielsweise der Connect und Flow aus dem Pure Project von Brooks. Manche Schuhe waren gut, allerdings mit einem großen ABER, wie der ON Cloudracer mit einer meines Erachtens lächerlich kurzen Haltbarkeit.

Eben dieser Schuh war am Ende auch der Auslöser, dass ich mir die Frage gestellt habe, warum ich in den letzten Jahren selten ASICS gekauft habe, die doch so viele Läufer überzeugen und bei der Qualität & Sortiment kaum Fragen lassen.

Zurück zu den Anfängen

Bei mir liegt es vermutlich daran, dass ich gerne neue und interessante Marken ausprobiere und der Wunsch, andere Schuhe zu laufen als „alle anderen“ – und die allermeisten Läufer laufen eben in Schuhen von Asics, die deswegen auch die Nummer 1 sind. Nachdem, wie bereits erwähnt, manche Schuhe einfach nicht mehr verfügbar waren (Saucony Mirage) und andere Schuhe mich enttäuscht haben (ON Cloudracer) und dringend Nachschub nötig war, habe ich letzten Herbst auf einen Schlag zwei grundlegend unterschiedliche Schuhe von ASICS gekauft – den komfortablen Gel-DS Trainer und den kompromisslos schnellen Super J33 – und bin mit Beiden restlos zufrieden.

Verarbeitung & Haltbarkeit

Die Qualität ist gut, auch nach einigen Monaten und hunderten Kilometern gibt es beim Material an keiner Stelle Ermüdungserscheinungen.

Da die Haltbarkeit für mich ein Hauptgrund war wieder Schuhe von ASICS zu kaufen, wurde ich bei diesem Punkt nicht enttäuscht.

Grip

Der J33 ist ein aggressiver Schuh für schnelle Trainings und Wettkämpfe auf der Straße – auch auf Feldwegen ist er ein guter Begleiter. Sobald der Untergrund aber uneben, nass und schmierig wird muss man vorsichtig sein. Der DS Trainer bietet in dieser Kategorie ein wenig mehr Spielraum, ist aber eben auch kein Trailschuh 🙂

Passform

Natürlich, jeder Fuß und jeder Läufer ist anders. weswegen man seine Schuhe sorgfältig aussuchen und beim Fachhandel kaufen sollte. An meinen Füßen sitzen beide Modelle wunderbar, nicht zu eng und nicht zu weit.

Verfügbarkeit

Der große Vorteil bei ASICS sind die „Evergreens“: Den GEL-DS Trainer gibt es seit 20 Jahren. Ich habe also eine realistische Chance, dass ich das Modell – vielleicht leicht modifiziert – auch nächstes oder übernächstes Jahr wieder nachkaufen kann.

Einsatzgebiet

Der J33 ist natürlich direkter, weniger gedämpft und ganz ohne Stütze und damit im Vergleich zum Trainer vor allem zu Beginn bei längeren Strecken für Anfänger mit Vorsicht zu genießen. Bei meinen aktuellen Umfängen, die selten über 20km am Stück gehen, trage ich beide abwechselnd. Natürlich den J33 bevorzugt bei Einheiten mit längeren Intervallen und den Trainer (oder den FuzeX) bei Koppeleinheiten nach anstrengenden Radausfahrten.

Der J33 war auch mein Begleiter beim Bietigheimer Silvesterlauf auf den 11,1 km, die ich in 43:30 finishen konnte.

Fazit

Gute Verarbeitung, sehr guter Sitz, gute Haltbarkeit, angemessener Preis – ich möchte nicht sagen, dass ich in Zukunft nur noch ASICS kaufen werde, aber diese Beiden Modelle sind für mich definitiv „no-brainer“, welche ich ohne großes Nachdenken 1:1 nachkaufen würde.

Road to Challenge Heilbronn Mitteldistanz – Trainingsplan Halbzeit

Anfang Januar hatte ich bereits geschrieben, dass ich zur Vorbereitung auf die Mitteldistanz einen 23-Wochen Trainingsplan mit ca. 10 Wochenstunden von Triathlon-Szene.de umsetze.

Heute enden die ersten 12 Wochen welche aus 3 Grundlagenblöcken á 4 Wochen bestanden. Zeit für ein kurzes Fazit:

Schwimmen:
Der Trainingsplan sieht in normalen Wochen 2*1 Stunde und in den Regenerationswochen (4, 8, 12) 3*1 Stunde Schwimmtraining vor. Hier trainiere ich natürlich mit dem Verein, 1*45 Minuten und 1*1,5 Stunden. In den Regenerationswochen habe ich auf die dritte Einheit verzichtet und die anderen Trainingsblöcke – so weit wie möglich – konsequent durchgezogen. Vor allem das Techniktraining zeigt langsam aber sicher Erfolge, auch wenn ich vermutlich niemals zu einem richtig guten Schwimmer werde.

Radfahren:
Wetterbedingt waren hier die ersten zehn Wochen extrem zäh – die meisten Trainingseinheiten daheim im Wohnzimmer auf der Rolle. Mit Hilfe der Trainingsprogramme von TACX habe ich versucht jede Einheit möglichst gut zu gestalten und nicht einfach nur die Zeit „abzusitzen“. So habe ich es mir dann auch erlaubt, manche Einheit zu verkürzen oder ausfallen zu lassen. Mit dem besseren Wetter kamen nun auch die ersten Ausfahrten draußen, aktuell natürlich noch im gemäßigten Tempo. Aber die drei Touren mit 45, 56 und 78 Kilometern sind ein guter Indikator, dass das Training auf jeden Fall etwas gebracht hat. Wie es dann in elf Wochen aussieht – alleine gegen den Wind – werde ich dann sehen.

Laufen:
Im Trainingsplan wurden häufig Koppeleinheiten schon während der Grundlagenphase geplant – auf diese habe ich fleißig verzichtet. Generell laufe ich zur Zeit eher wenig. Nur den langen Dauerlauf (1:30 im ersten, 1:45 im zweiten und 2:00 Stunden im dritten Block) habe ich konsequent beinahe jede Woche durchgezogen. Letzte Woche 26km in 2 Stunden – hier stimmt die Form für meine Verhältnisse auf jeden Fall. Nun nur noch Koppeln und etwas mehr Geschwindigkeit hineinbekommen.

Allgemein:
Der Januar begann Privat mit einem sehr traurigen Ereignis welches selbstverständlich Auswirkungen auf meine Prioritäten und zeitlichen Möglichkeiten im Bezug auf das Training hatte. Ebenso ist es eine Herausforderung eine gute Balance zwischen Training und persönlichem Ehrgeiz und der Zeit für die im Leben wirklich wichtigen Beziehungen zu Ehefrau, Familie und Freunde zu erreichen und zu halten.

Auf Nummer sicher – SpOrt Medizinische Check-Up Untersuchung in Stuttgart

Immer wieder habe ich in den letzten Jahren Meldungen von jungen Menschen in den besten Jahren gelesen, die eigentlich topfit waren und dann auf einmal ohne Vorwarnung z.B. beim Fußballtraining tot umgefallen sind. Diagnose: Unentdeckter Herzfehler.

Weil so etwas jeder – auch man selbst – haben kann, habe ich mich im Rahmen meiner Triathlon-Pläne dafür entschieden, dass eine solche Untersuchung mit Echokardiographie und Belastungs-EKG eine sinnvolle Investion ist. Natürlich habe ich das mit meiner Frau abgesprochen weil die nicht unerheblichen Kosten von der GKV leider nicht übernommen werden und somit privat bezahlt werden müssen.

Nach ein wenig Recherche im Internet und Empfehlungen der Teamkollegen habe ich für Anfang Februar einen Termin bei „SpOrt Medizin“ in Stuttgart vereinbart.

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Dann macht man das eben so

Der Trainingsplan für den Halbdistanz-Triathlon ist aktuell noch in Phase 1 von 6 (Base 1, Base 2, Base 3, Build 1, Build 2, Peak). Das heißt zuallererst Grundlagen legen und Kondition aufbauen. Warum zu dieser Phase bereits Koppeleinheiten vorgesehen sind verstehe ich nicht – aber trotzdeme halte ich mich daran.

So sitze ich Montag Abend im Wohnzimmer auf dem Rollentrainer und mache 75 Minuten dauerndes extensives Intervalltraining. Mangels Fahrtwind fließt der Schweiß in Strömen und das Trikot wird nass und schwer und die Trinkfalsche immer leerer – obwohl die Balkontür die gesamte Zeit offen steht. Endlich ist die Zeit vorbei – der Trainingsabend leider noch nicht. Schnell ins Bad, umziehen, hinein in die Laufschuhe und raus in die Nacht – zwar nur für 30 Minuten, aber gespickt mit kurzen Intervallen (500m).

Die ersten Minuten geht es nach Gefühl um das einlaufen, und es geht überraschend gut, nach 1,5km der erste Intervall, dann wieder für 500m langsamer und so weiter. Wendepunkt nach 15 Minuten bzw 3,5km. Fühlt sich heute wirklich locker an, also weiter mit den Intervallen. Nach 30 Minuten wieder daheim.

Ein schöner, schneller Lauf, leider waren auch die lockeren Phasen zwischendrin eigentlich zu schnell. Ich schiebe es einfach auf die Kälte und die fortgeschrittene Uhrzeit und mache es das nächste Mal besser. Langsamer.

Gestern beim Schwimmtraining mit einem erfahrenen Triathlonkollegen über das Koppeln in dieser Trainingsphase gesprochen – ihn hat es auch verwundert. Was ist nun am klügsten? Den Plan einfach so weiter durchziehen oder „auf gut Glück“ modifizieren?