Wie oft habe ich hier schon geschrieben, dass die kurzen Distanzen mir nicht so wirklich zusagen? Schon ziemlich häufig. Trotzdem fiel die Entscheidung Mitte Januar sich für die eine Woche später stattfindende ICE-Challange anzumelden. Das ist ein kleines aber feines Lauf- und Bike-Event hier bei uns, im Nordschwarzwald. Vormittags kann man entweder den 11km langen Rundkurs mit dem Bike oder die 2,7km lange Laufrunde je drei Mal in Angriff nehmen und Nachmittags den Duathlon mit je zwei Runden als Einzel- oder Staffelwettbewerb. Wie bereits geschrieben entschieden wir uns für einen Staffelstart.
Das Wetter war die Tage zuvor sehr durchwachsen – zuerst heftiger Schneefall, dann ist doch wieder (fast) alles geschmolzen und Regen am Wettkampftag das es somit doch eher eine Matsch- als eine ICE-Challange war.
Das wir keine reelle Chance auf eine Platzierung ganz vorne haben war von Anfang an klar – jede Menge Lizenz und Teamfahrer welche in anderen Sphären unterwegs sind. Nur ein Beispiel sind die Erst- und Zweitplatzierten bei der Duathlon-Staffel vom Team Texpa-Simplon welche morgens bei den 33km dabei waren und Nachmittags auch wieder überragende Leistungen ablieferten – so benötigten Uwe Hardter und Roland Golderer jeweils nur 1 Stunde für die 22km auf ihren Bikes und Christian Schneidawind lief die 5,4km mit 80hm in 19 (!) Minuten nachdem er am Morgen bereits die Bike-Challange gewonnen hatte…
Größtes Problem war das ständige Warmlaufen und -halten weil ich nie genau wusste, wann mein Staffelpartner im Ziel ankommt. Aber damit muss ja jeder zurecht kommen. Die Übergabe war etwas hakelig weil ich bereits meine Handschuhe fürs laufen anhatte und den Transponder von Remis Handgelenk schlecht abbekam aber irgendwie hat das dann doch geklappt und ich habe mir diesen während des Laufs angelegt. Das gute auf so kurzen Distanzen: Keine Chance für Taktik – einfach nur Vollgas und hoffen, dass man sich nicht überschätzt. Die erste Runde habe ich ständig Sichtkontakt auf Leute vor mir und überhole auf den ersten anderthalb Kilometern drei Leute bevor es vor dem Ziel die 40 Meter bergauf geht und ich durch den Start-Ziel-Bereich auf die zweite Runde einbiege und nun ist auch mein Puls voll auf Fahrt – ständig über 180, auch auf der Ebene und Bergab. Ich sehe weit vor mir Läufer und überhole wieder einige, kämpfe Bergauf und überspringe manche Pfützen und Schlammlöcher und merke, dass ich heute richtig gut unterwegs bin mache einen Schlussspurt und überhole am Ende noch einen anderen Läufer kurz vor dem Ziel. Nein, doch nicht, es ist ein Einzelstarter der noch eine weitere Runde rennen muss.
Am Ende sind es 21:30 für meine 5,4km was wirklich gut ist. Was noch besser ist, dass ich beim Brooks Pacepropheten eine 21:50 getippt habe und nun ein neues paar Cascadias mein Eigen nennen darf 🙂 Jiha.
Bei den Männerstaffeln Platz 5 von 10, Gesamt 6 von 14 ist wirklich in Ordnung für zwei Hobbysportler bei sehr schwierigen Verhältnissen und es war wirklich ein riesen Spaß (wobei ich mich zum Glück nicht so einsauen musste wie die Fahrradfahrer). Einziger Wermutstropfen: Noch 9 Sekunden schneller und wir hätten noch die Erstplatzierten der Mixed-Staffel überholt. Nächstes Jahr dann.