Ich muss endlich wieder mit langen Läufen beginnen, ansonsten werde ich am 16. September keine große Freude beim Kirrbachtallauf haben. Der Laufumfang hat diesen Monat im Vergleich zu Mai und Juni mit 230km wieder gepasst, aber wirklich lange Strecken waren nicht dabei, nur vier Mal 17 oder 18 Kilometer.
Heute das erste Mal wieder bewusst einen Distanz über 20km angegangen. Am Ende waren es 23,4 Kilometer in 1:58 – viel zu schnell für ein gutes Grundlagentraining, aber ich wollte einfach mal wieder austesten, was derzeit geht. Selbstverständlich ohne Verpflegung, was aber bei Temperaturen von knapp über 20 Grad auch nicht wirklich nötig ist. Allerdings muss ich im August auf jeden Fall noch austesten, was ich gut vertrage und wann ich mit was anfange. Ebenso müssen wenigstens zwei oder drei Läufe mit mindestens 30 Kilometern in einem angemessenen Tempo kommen… aber ich bin motiviert – wenngleich es ohne gezielten Trainingsplan schon etwas gewagt ist.
Mitte August werde ich noch eine Leistungsdiagnostik machen lassen. Ich hoffe, dass ich danach auch besser einschätzen kann was für eine Zielzeit für die 54km beim Stromberg-Extrem-Lauf mit 1250hm realistisch sind. Ich liebäugle mit dem Versuch, eine Sub5 anzugreifen… oder doch lieber auf Nummer sicher von Anfang an eine 5h30min versuchen? Will einer von euch einen Tipp abgeben? Und wie kann ich das am realistischsten einschätzen?
Wow, was für ein Ziel! Wünsche dir viel Erfolg bei der Verwirklichung.
Denke, dass die Leistungsdiagnostik der richtige Weg ist, auf den du dich verlassen solltest. Klar, wenn du dich super fühlst und dass Training sich dahingehend entwickelt, dass du die Sub5 erreichen kannst, warum nicht?! Aber ich würde schon einen Plan verfolgen. Damit habe ich zumindest sehr gute Erfahrungen gemacht, auch wenn ich noch nie weiter als Marathon gelaufen bin und auch noch null Erfahrung mit solchen Höhenmetern sammeln konnte. Vielleicht kannst du den direkt bei der Leistungsdiagnostik mit erstellen lassen? Ohne Plan könnte ich mir keinen langen WK vorstellen. Für alles ab HM Distanz brauche ich zumindest einen Plan, erst recht, wenn ich eine bestimmte Zielzeitvorstellung habe.
Letztlich muss aber auch dein Körper mitentscheiden, was geht. Vielleicht ist eine tiefer gesetzte Zeit besser, dann hast du Luft nach hinten raus, wenn es besser läuft und musst dich nicht so quälen, wenn es nicht so läuft. Für mich ist das mental immer schon eine gute Sache.
Ist es wirklich gewagt, ohne gezielten Trainingsplan einen Ultra – auch noch den ersten – zu laufen ?
Meine eindeutige Antwort: Nein, man kann durchaus einen Ultra ohne Trainingsplan laufen, das habe ich immer getan, ich laufe nie mit, dafür bin ich bekannt, und trotzdem habe ich jedes Ziel erreicht, war teilweise selbst überrascht über das, was ich zustande bekam, weil ich mich stets unterschätzt habe (besser als Enttäuschungen) !
Ausdauer heißt das Zauberwort, und wenn du die nicht hast, wirst du dich quälen müssen – ohne sie geht gar nichts. Das bedeutet: lange, langsame Läufe, je mehr umso besser, und da der Lauf im September stattfindet, wird es aus meiner Sicht höchste Zeit, 20 Kilometer sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Auch würde ich mir beim ersten Ultra keine Zeitvorgaben machen, sondern laufen, unterwegs wird dir dein Körper schon sagen, was er kann und was er will, gerade bei Läufen mit erheblichem Höhenunterschied, lauf auf Ankommen, und wenn du diesen ersten gut hinter dich gebracht hast, dann kannst du es beim zweiten besser machen, dann weißt du, was auf dich zukommen kann. Bei Ultraläufen kann unterwegs viel passieren !
Bin gespannt – sind zwar nur 54 Kilometer , aber für den ersten Ultra genau richtig !