Morgenstund hat Gold im Mund
6.00 Uhr. Mein Wecker klingelt. Mein erster Gedanke ist „warum so früh“ schalte ihn aus und genieße die Ruhe.
Bedeutend später – 6.02 Uhr klingelt mein Sony Ericsson Handy – wenn ich aus dem Fenster schaue ist es grau. Kein Sonnenaufgang, kein blauer Himmel . Nichts. Nur ein graue Fläche. Snoozetaste.
6.06 Uhr. Nun ertönt der Lärm zum dritten Mal. Mein Blick fällt auf meine Laufutensilien welche ich mir gestern Abend noch hingerichtet habe und in Griffweite zu meinem Bett liegen. Okay. Meine guten Vorsätze gewinnen heute. Ich stehe auf, lese den Tagestext, schwinge mich in die Laufkleidung, trinke einen Kaffee, schnüre meine Laufschuhe und schon geht es los.
Raucherei und Nieselregen
6.20 Uhr. Bei den ersten Schritten überlege ich mir kurz, ob es die richtige Wahl war. Es ist leichter Nieselregen. Eine Tatsache welche ich von Innen nicht mitbekommen hatte aber mich kaum stört. Ich habe mich an das Joggen im Regen gewöhnt. Heute gehe ich die Strecke etwas zügiger an als vorgestern. Schließlich soll es auch kein Dauerlauf werden. Meine Lungen haben mir die Zigaretten während der letzten Woche noch nicht verziehen. Schon jetzt am Anfang merke ich jeden Atemzug als es steil Bergauf geht. Und das, obwohl ich zwar zügig aber nicht übertrieben schnell unterwegs bin. Im Wald wird der Nieselregen schwächer, die Bäume fangen auch ein wenig ab. Es ist friedlich und schön zu laufen.
Nach 18 Minuten erreiche ich einen Aussichtspunkt am Nachbarort. Bis hierher wollte ich. Bis hierher und keinen Meter weiter. Ich gehe einige Sekunden langsam und mache mich auf den Heimweg.
Freue mich auf eine schöne Dusche und die Tatsache, dass ich bald Frühstücken kann. Nun geht es mehr Bergabwärts, ich nutze die Möglichkeit noch ein wenig Geschwindigkeit zu machen. Währenddessen denke ich über das Rauchen nach. Ob es wirklich sinnvoll ist hin und wieder zu rauchen – meine Trainingseffekte reduziere ich dadurch leider deutlich – nur weil es so gemütlich ist. Falls nein, wie ich es konsequenter hinbekomme. Eine Antwort weiß ich nicht. Aber ich bin daheim. Nach 36:30 Minuten stehe ich vor dem Hauseingang und ziehe meine Schuhe aus. Ich bin etwas enttäuscht. Dafür, dass ich so fertig wär hätte ich eine bessere Zeit erwartet. So weit ich weiß sind es 7 Kilometer die ich gelaufen bin. Damit habe ich 5:15 pro Kilometer gebraucht. Ganz in Ordnung – aber auch nicht mehr. Als ich später die Strecke nochmal nachmesse sehe ich, dass es 7,4 Kilometer waren. Knapp unter 5 Minuten. In Ordnung. Das mit dem Rauchen hat sich trotzdem sehr negativ ausgewirkt. Das spüre ich.
Das Waldbild ist von Joachim Müller aus FlickR.
Soso, ein Schnitt von 12 km/h ist also „ganz in Ordnung“.
Und mir schreibst du allen Ernstes, dass du nicht „so fit“ wärst wie ich…
Tsk, tsk, tsk… 😉
Zum Thema „Rauchen und Laufen“ kann ich dir nur soviel sagen: Ich bin ja vorletztes Jahr den Frankfurt Marathon mit meinem ehemaligen Laufblog-Partner Ingo gelaufen, der nicht nur weniger trainiert hat als ich, sondern auch recht aktiver Raucher war und ist – und am Ende war ich (als lebenslanger Nichtraucher) fix und fertig, während der Ingo leicht und locker einige Minuten vor mir durchs Ziel ist (und es waren nur deshalb relativ wenige Minuten, weil er bis km 40 bei mir geblieben ist und den Arschtreter gespielt hat).
Von daher: Sofern du nicht vorhast, irgendwann mal unter den Top 10 einer Laufveranstaltung zu landen (und das ist wahrscheinlich eh illusorisch, denn die Leute die da ankommen sind ausgemergelte, schmerzunempfindliche Laufmonster), kannst du dir sicherlich auch hin und wieder mal ´ne Kippe gönnen, wenn dir danach ist (obwohl´s ohne natürlich gesünder ist und besser geht…).
–> http://laufblog.wordpress.com/2007/11/03/rauchen-und-laufen/
Gruß
Matthias