Derzeit liegt ein Trainingsschwerpunkt auf dem Laufen. Mit dem Ziel eines schnellen Halbmarathons im Frühjahr gab es als Vorbereitung regelmäßige Intervalle auf der Bahn und längere Läufe. Für einen Test meines aktuellen Leistungsvermögen stand letztes Wochenende das erste Mal seit Jahren wieder ein Start bei einem 10km Lauf auf dem Plan.
Die Strecke des Volkslaufs in Calw, der Geburtsstadt von Hermann Hesse, ist amtlich vermessen und flach – optimale Bedingungen also um auf jeden Fall eine neue Bestzeit zu erreichen. Eine 38:XY sollte realistischerweise möglich sein.
Schon bei der Anreise fällt auf, dass es sehr windig ist, selbst im Tal. In der Umkleide erzählen 2 Jungs, die beim 5km Lauf am Start waren, dass sie durch den Wind deutlich (> 1min) langsamer waren als vorgenommen… nunja…
Während des Einlaufens überlegen wir , wo genau der Start ist – wir hatten ihn nicht gesehen. Wie sich später herausstellt besteht dieser aus ein wenig Flatterband, gehalten von zwei Personen an einer Markierung, irgendwo auf einer Straße bei einer Brücke. Aber verfehlen kann man Menge an beinahe 400 Startern nicht. Sie drängen sich auf der Straße und noch bevor der Startschuss ertönt ist klar: Wie immer (?) stehen Leute sehr weit vorne, die dort nicht stehen sollten. Was nach dem Start folgt, ist der Klassiker: Slalomlaufen, zu schnell angehen und seinen eigenen Platz finden. Wenigstens stehen die richtig schnellen Läufer, die Bekannteste unter Ihnen sicherlich Sabrina Mockenhaupt welche an diesem Tag ihren eigenen Streckenrekord der Frauen um 21 Sekunden verbessern wird, ganz vorne und bekommen von diesem Mist nichts mit. Ich dafür schon.
Wie gesagt, windig und sonnig, mit ca. 17° Grad aber optimal und auf keinen Fall zu heiß. Die Strecke verläuft entlang der Nagold, zuerst ca. 2 km aus der Stadt heraus Richtung Kentheim wo sich der Wendepunkt befindet und es auf der gleichen Straße wieder zurückgeht bis in die Calwer Innenstadt. Bis Kilometer 3 läuft es recht gut wobei im Hinterkopf immer eine Stimme mahnt „es ist noch ein weiter Weg ins Ziel“. Und genau so kommt es.
Ich laufe alleine bzw. habe immer wieder „Begleiter“ welche sich in meinem Windschatten (davon gebe ich genug) erholen und dann bei einer guten Gelegenheit vor mir davonziehen.
Am Ende fehlt selbst die Kraft für einen Zielsprint und mit der Zeit von 39:41 bin ich wahrlich nicht zufrieden, waren die äußeren Bedingungen (vermessene Strecke, Flach, angenehme Temperatur) mit Ausnahme des Winds, des verstopften Starts und vielleicht der Startzeit am späten Nachmittag doch optimal. Nunja, immerhin endlich offiziell Sub40 und Platz 88/395 (M/W); Platz 74/297 (M), Platz 14/34 (M30).
Nun stellt sich leider die Frage, ob ein Start bei einem Halbmarathon dieses Frühjahr überhaupt Sinn macht – oder nicht.
Ach, und zu dem Lauf: Für faire 8 Euro (Voranmeldung) bzw. 10 Euro (Nachmelder) gibt es auf der Strecke eine Station mit Wasser, im Ziel Riegel, Obst, Iso und Wasser und von einem Sponsor ein Funktions-Langarmshirt.