Für mich selbst habe ich nie viel vom Fasten gehalten. Also diesem Fasten zwischen Aschermittwoch und Ostern. Bei manchen kam es mir vor wie Selbstkasteiung (für was ich nicht hart genug zu mir selbst bin) und bei anderen wie eine andere Bezeichnung für Diät was meines Erachtens nach den Sinn und Idee davon komplett verfehlt.
In diesem Jahr habe ich spontan entschieden, dass ich selbst Fasten will. Fleisch und Fisch. Weil es für mich dran ist. Wie so etwas „dran“ sein kann? Schon lange setze ich mich mit bewusstem und verantwortungsbewusstem Konsum auseinander, Krönung des ganzen war sicher meine Masterthesis die sich damit beschäftigte und ein kritisches Feld ist dieser übertriebene, maßlose Konsum von (zu billigem) Fleisch in unserer Gesellschaft. Könnte mir eigentlich egal sein weil ich sowieso wenig esse und selbst dann noch halbwegs darauf schaue, was gut ist. Aber eben deswegen habe ich gemerkt, dass ich auch halbherzig darin bin, mich – meinen eigenen Maßstäben und Überzeugungen entsprechend – richtig zu verhalten und das ist Paradox! „Ich handele Falsch (mein Fleischkonsum) weil ich es selten tue und es deswegen nicht ganz so viel Schaden anrichtet, darum kann ich damit leben“
Das ist aber nicht richtig. Und so möchte ich die Fastenzeit auch dazu nutzen, mein Denken und mein entsprechendes Handeln neu auszurichten. Wie gesagt, die nächsten Wochen erstmal als überschaubarer Test. Ich glaube eigentlich, dass es mich nur in manchen wenigen Situationen wirklich herausfordern wird, aber ich bin gespannt was ich in der Zeit so an Veränderungen merke und will auch die Zeit dafür nutzen ansonsten noch viel regionaler und saisonaler einzukaufen als ich das bisher gemacht habe.
Wünsche dir viel Erfolg und dass du dich dabei wohl fühlst! Ich liebe es auch, mein Essen aus der Region zu kaufen. Am liebsten bin ich bei Oma im Garten, da das aber leider nicht immer möglich ist, gehe ich gern zum nahegelegenen Bauern. Außerdem weiß ich da nicht nur, woher alles kommt, ich fühle mich auch bestens unterhalten. Es ist einfach immer nett dort.
Ich war auch mal ein, zwei Jahre Veggie, was ich als Erfahrung ganz interessant fand. Ich habe dann irgendwann wieder mit dem Fleisch angefangen, weil ich einfach Lust drauf hatte, wobei ich nach wie vor eher selten Fleisch esse (dann meist Geflügel) und möglichst auch darauf achte, dass es nicht die letzte Ramschware ist – bin auch der Meinung, dass das Zeug viel zu billig ist. In der Vorbereitung auf Marathons / Triathlons würde ich aber nicht komplett drauf verzichten; mir ist es dann doch etwas zu anstrengend, das Eiweiß komplett aus pflanzlichen Quellen zu organisieren:)