Ich fliehe.
Fliehe davor, mit meiner Master-Thesis richtig zu beginnen.
Das gute Wetter in der letzten Woche zwingt mich dazu.
Ich kämpfe mit mir.
Sitze ganze Tage in der Bibliothek.
Lese um später zu schreiben.
Muss raus. Muss das Wetter genießen.
Ich fliehe. Muss fliehen. Sollte nicht. Mache es trotzdem. Noch.
Ich nenne es Ausgleich.
Ja, die letzte Woche war studiumstechnisch durchwachsen. Aber tendenziell eher gut nach einem bescheidenen Start.
Sonntags wollte ich mal ein wenig Gelände fahren ausprobieren, mit meinem Mountainbike. Dazu sind Hardtails schließlich gebaut. Also bei schönstem Wetter ins Monbachtal. Ich fahre einen ausgewiesenen Trail mühsam bergauf und dann fröhlich bergab. Natürlich, an der Fahrtechnik muss ich noch feilen aber ansonsten macht es Spaß und ich muss nur ein einziges Mal absteigen. Also warum nicht im Anschluss die Monbachschlucht herunterfahren? Gesagt getan bergauf bis zum Beginn des Pfads. Schon jetzt sollte mir klar sein, dass es eine saublöde Idee war: Ein wunderschöner Frühlingssonntag – extrem viele Leute sind hier, welche die Schlucht entlanglaufen. Noch blöder, weil das Gelände zu tough ist. Gefühlt rolle ich öfters als wirklich zu biken, trage das 29er zig Mal über Steinpassagen welche ich nicht befahren kann und über den Fluss, warte darauf, dass Leute an mir vorbeigehen. Ich grüße freundlich. Die Passanten mich auch. Manche lächeln und sagen aufmunternde Dinge wie „Da haben sie ja noch etwas vor sich“ oder „Später wird es wieder leichter“. Am Ende habe ich Sorge, dass ich mein Schaltwerk zerfetzt habe – zum Glück trifft wenigstens das nicht zu. Das waren 19,6 Kilometer, die nicht wirklich Spaß gemacht haben und trotzdem lehrreich waren. Ich benötige bei Gelegenheit ein Fahrtraining mit Leuten, die es können.
Montags Abends will ich nur noch raus. Laufen. Keine kleine Runde sondern eher etwas längeres. Schnüre meine Asics Gel 1150 und laufe los. Nach Schömberg. Weiter über die Charlottenhöhe (ich war hier noch nie – das stillgelegte Gelände hat irgendwas Horrorfilm-mäßiges) auf dem Mittelweg nach Calmbach. Ich dachte es wäre eine Option den gesamten Mittelweg von Pforzheim bis Waldshut-Tiengen mit dem Fahrrad zu fahren. Ist es allerdings nicht, wie ich an den Trails merke. Jedenfalls nicht den „originalen Mittelweg“. Ich laufe durch Calmbach wo ich in einer Fußgängerzone am Lindenplatz beinahe von einer Oma überfahren werde die an einer Kreuzung stehenbleibt und sich überlegt ob sie links oder rechts abbiegen soll. Furchtbar. Am besten der Damen gleich den Führerschein und ihren alten Mercedes abnehmen – Das ist Gefährdung! Es geht Richtung Höfen und wieder den Berg hinauf. Ich weiß was noch vor mir liegt und fühle mich frisch, überlege mir wie ich am besten weiterlaufe. Verlaufe mich kurzzeitig weil ich auf einem Pfad falsch abbiege. Ich möchte etwas trinken und kurz eine Toilette aufsuchen, also mache ich den Umweg über mein Fitnessstudio, mache 5 Minuten Pause und laufe heim. Bin kurz unter der „Drei“ bei der Distanz und laufe einige Meter weiter bis zum Bieselsberger Sportplatz um die Dreißig zu schaffen. Das erste Mal. Dreißig Kilometer – In knapp unter 3 Stunden. Naja, eigentlich plus 5 die Minuten im Fitnessstudio. Trotzdem ein schöner Lauf – vor allem nicht unter maximaler Belastung. Vor zwei Jahren hätte ich mir nie vorstellen können, drei Stunden am Stück zu Joggen. Auf einmal geht es. Es würde noch länger gehen, hätte ich mich nur darum gekümmert, etwas zu Trinken und Essen dabei zu haben. Das wird aber definitiv nicht mein letzter Lauf in diesem Jahr mit einer Drei davor sein. Weil es sich einfach gut anfühlt – sogar am nächsten Tag.
Gleich am Anfang meiner sportlichen Aktivität mit meinem FUJI bin ich schon einmal auf dem Höhenradweg Schömberg – Simmersfeld gefahren. Allerdings hatte ich damals nicht genug Zeit für die ganze Strecke und kehrte um. Dieses Mal nicht. Wobei der Weg an sich gar nicht sooo schön ist (und die Ausschilderung auch wirklich an einigen Stellen zu wünschen übrig lässt). Sobald man aber in Hofstätt ist beziehungsweise am Ziel in Simmersfeld und bei gutem Wetter die gesamte Alb sieht, ich muss sagen, das ist wirklich beeindruckend und schön. Freut euch auf die Bilder beim Monatsrückblick. Ansonsten war es für mich eher eine Tour zum schnell fahren weil die Wege (Großteil geschotterte Waldwege, z.T. Asphalt, nur wenige schlechtere Waldwege) wirklich ordentlich ausgebaut sind. So gingen die 75 Kilometer in 3 Stunden und 17 Minuten gut vorbei. In Simmersfeld gab es noch eine schöne Pause bei einem Bäcker mit Laugenstange und einem halben Liter Eistee bei schönstem Sonnenschein – so lässt es sich leben (und biken).
Das waren die zwei Höhepunkte der Woche. Dazu kam noch ein etwas zügigerer Lauf über 17,9 Kilometer in 1 Stunde 38 Minuten über Unterlengenhardt, Maisenbach und Oberlengenhardt und einen gemütliche Bike-Tour entlang des Nagoldtals bis nach Hirsau über 27 Kilometer.
Die dreißig Kilometer „unter 3“ sind auch schon ziemlich ordentlich:) Mit welcher Uhr trackst Du egtl. die Zeiten und Distanzen? Bin gerade dabei, mich nach einer guten Uhr umzusehen, die für Laufen und Radfahren geeignet ist – das scheint ja bei Deiner Uhr der Fall zu sein. Bin für jeden Tipp dankbar!
Ich benutze mein Handy (Motorola Milestone 2 mit Runkeeper Pro) – da hat man halt leider kein Herzfrequenz-Messung dabei aber es ist schon über 1 Jahr her, seit ich das letzte Mal mit meiner Sigma laufen war.
Beim Laufen kommt das Handy in eine Belkin Oberarmtasche für den iPodTouch (passt gut) und beim Biken in eine Satteltasche…
Derzeit spiele ich allerdings mit dem Gedanken, mir den Garmin Forerunner 305 zu holen – ist preislich Top und ist, so glaube ich, der beliebte Klassiker…
Ja, ich bin auch schon auf Garmin gestoßen; würde dabei aber vielleicht eher mit dem Forerunner 110 anfangen; ich weiß gar nicht, wo da genau die Unterschiede liegen, mal vom Preis abgesehen; aber das Design hätte ich gerne eher schlicht. Mir ist auch nicht so ganz klar, ob ich für meine Belange gleich den Herzfrequenz-Messer brauche. Ich möchte eglt. zunächst nur meine Geschwindigkeit genauer tracken
So, jetzt hab ich mich mal kurz eingelesen lieber John – ich hätte den 305er genommen weil er der Evergreen ist (wenn es mittlerweile auch den Nachfolger gibt) und er ein wenig mehr kann als der 110er und dabei etwas günstiger ist.
Allerdings: Der 110er macht nen sehr soliden Eindruck und ist nicht so klobig – an deiner Stelle würde ich allerdings den Brustgurt dann gleich mitkaufen weil der Puls für ein gutes Training doch wichtiger ist als die aktuelle Geschwindigkeit. Hier noch zwei Tests
http://www.brennr.de/2010/04/09/garmin-forerunner-110/
http://www.sparkpeople.com/myspark/team_messageboard_thread.asp?board=0x123x33436733
Die Auto-Pause Funktion wäre mir relativ egal, ebenso die Unterscheidung zwischen verschiedenen Sportarten weil ich das auch bei Runkeeper Online machen kann.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen!
Hi Ruben,
vielen Dank! Mittlerweile liebäugle ich auch eher mit dem Forerunner 305 – obwohl der so klobig ist;) Da ich ja auch noch Student bin, machen die 50-60 Euro dann doch noch einen gewissen Unterschied, und ich wollte mir evtl. noch ein weiteres Paar Laufschuhe holen…