Wie einige andere Blogger hatte auch ich die Möglichkeit, eine der neu vorgestellten TomTom GPS Uhren für Hobby-Sportler zu testen. Nach zwei Monaten habe ich das Testgerät nun wieder an die PR-Agentur zurückgesendet und möchte euch nun an meinen Eindrücken und Meinung nach diesem Produkttest teilhaben lassen.
Verpackung und Bedienungsanleitung
Egal, ob man die TomTom Runner im Laden oder Online kauft, als erstes hält man die Verpackung in der Hand und dieser erste Eindruck überzeugt. Ich arbeite ja selbst im Marketing und diese einfache aber hochwertige Verpackung (Runherne hat davon tolle Bilder in seinem Bericht) gefällt mir sehr. Sie enthält die Uhr, das Armband, eine USB-Docking-Station zum Datendownload und Akkuladen und eine kompakte aber meistens vermutlich ausreichende Bedienungsanleitung. Darunter ist noch eine weitere kleine Box mit dem Sensor zur Herzfrequenzmessung. UVP für dieses Paket wie ich es testen durfte sind 219€, für die Uhr ohne Herzfrequenzsensor 169€. Wer neben dem Laufen noch Fahrradfahren (Fahrradhaltung + Kadenzsensor) oder Schwimmen mit der Uhr tracken will zahlt dafür dann zwischen 199€ (ohne Herzfrequenzmessung) über 249€ bis 299€ für das volle Paket. Vor dem ersten Lauf Uhr aufgeladen und los gings.
Software
Beim ersten aufladen der Uhr an meinem Macbook Air wurde sofort die TomTom Connect Software installiert – perfekt. Leider habe ich einen kleinen Flüchtigkeitsfehler begangen und Runkeeper nicht direkt mit der Software verbunden (was eigentlich supereinfach geht weil die gängigsten Online-Monitoring-Systeme einfach automatisch mitgeupdatet werden können wenn Daten von der Uhr heruntergeladen werden) weswegen ich meinen ersten Lauf mit dem TomTom GPS Watch nur sehr umständlich auf meinen Runkeeper-Account bekommen habe. Aber wie gesagt, das war mein Fehler. TomTom bietet auch ein eigenes Webportal für die Nutzer an (MySports) welches ich allerdings nicht getestet habe weil schon relativ am Anfang Eddy bei seinem (Produkttest> darauf hingewiesen hat, dass diese Lösung noch in der Beta-Phase ist und er von einer Bewertung absieht – das habe ich dann ebenso gemacht.
Bedienung & Komfort
Die Uhr ist schlank, dezent und trägt nicht dick auf und hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Sie ist leicht und verrutscht nicht, klemmt nicht ein und auch das aus dem Armband heraustrennbare Uhrteil sitzt fest. Aus Hygiene-Gesichtspunkten ist das auch nicht zu unterschätzen, dass man sich einfach noch ein weiteres Armband (ggf. auch in einer anderen Farbe) als Ersatz kaufen kann.
Mit nur einem quadratischen Navigationsknopf mit vier Richtungen kann man alles notwendige Bedienen. Egal ob es das Hinzu schalten weiterer Sensoren wie einem Puls-Brustgurt ist oder das Starten eines neuen Trainings inklusive GPS-Suche, insgesamt sehr angenehm und überzeugend. Bei gutem Wetter und/oder bekannten Standorten (das ist eine tolle Funktion!) wird der Satellit schnell gefunden. Bei schlechtem Wetter oder in Häuserschluchten (wie auch bei meinem Ultra in Schwäbisch Gmünd) kann es auch gerne mal 5 Minuten dauern bis ein Signal vorhanden ist. Nicht so schön – aber damit kämpfen auch andere Systeme.
Die Navigation durch die verschiedenen Menüpunkte funktioniert auch während des Laufens gut und selbst bei Dunkelheit hat man die aktuellen Daten schnell im Blick wenn man die Displaybeleuchtung durch ein Wischen über die rechte Seite aktiviert.
Auf dem Display sieht man immer eine aktuelle Einheit (z.B. Dauer, Puls, Distanz) groß und zwei weitere Einheiten (Pace, Distanz, Uhrzeit) in den Oberen Ecken klein – eigentlich ganz schön und für mich persönlich meist ausreichend
Trainingsdaten
In den 2 Monaten habe ich 17 Aktivitäten mit der Uhr erfasst. Darunter war ein Start beim Halbmarathon in Karlsruhe und beim Ultramarathon in Schwäbisch Gmünd. Von der Gesamtstreckenerfassung und Zeit war die Uhr immer ein treuer und zuverlässiger Begleiter, selbst nach den 5,5 Stunden beim Ultra hatte die Uhr noch ordentlich Rest-Akku (die meisten Handys hätten dort mittlerweile schon aufgegeben) und speicherte fleißig Kilometer für Kilometer. Worauf man sich leider nicht verlassen kann sind die „aktuelle Geschwindigkeit“ – das habe ich zu Beginn zwei mal beim Tempotraining für den Halbmarathon ausprobiert und wurde bitterlich enttäuscht. Die aktuelle Geschwindigkeit stimmte gar nicht, es gab Abweichungen von bis zu 20 Sekunden pro Kilometer – und das waren keine kurzzeitigen Messfehler sondern Tests über 3km bis 4km Strecke. Weil die reine Entfernungsmessung und reine Zeitmessung zuverlässig funktioniert habe ich mir beim Training so beholfen (also z.B. Start bei Km 8 bei Minute 40, Ziel ist km 10 bei Minuten 48 und km 12 bei Minute 56, danach wieder langsam…). Das hat auch funktioniert – bis man über die „magische“ 1-Stunden Marke kommt weil die Uhr dann leider nur die Laufzeit nur noch in Stunden und Minuten anzeigt. Zielgenaues Training ist damit nicht mehr drin… das die Höhenmeter-Messung wie bei jeder anderen „einfachen“ Laufuhr absolut nicht funktioniert ist kein Minuspunkt – es wäre nur ein sehr dicker Pluspunkt, wenn sie funktionieren würde.
Pulsmessung
Bisher hatte ich nur zwei andere Pulsgurte getragen. Einen sehr günstigen aus Hartplastik an der Vorderseite und einen weiteren von einem anderen großen und etablierten Hersteller von Sport-Pulsuhren welcher auch einen solchen „Aufklick-Sensor“ hat wie die TomTom. Allerdings ist dieser Herzfrequenzsensor deutlich angenehmer zu tragen und stört beim Training gar nicht. Dieses Zubehörteil hat mir wirklich richtig gut gefallen.
Fazit
Plus:
– Schickes Design
– Wechselbare Armbänder
– Einfache Bedienung mit einem Finger
– Akkulaufzeit (im Vergleich zu Smartphones)
– Tragekomfort Brustgurt
Minus:
– Stolzer Preis
– Ungenauigkeit (aktuelles Tempo, > 1h Lauf*)
*TomTom gibt als Zielgruppe wohl „leistungsorientierte Läufer mit einem Umfang von ca. 20km / Woche“ an… solche Läufer werden selten bei einem Lauf über 1h noch nach den Minuten schauen.
Beim Fazit kann ich mich nur Hannes anschließen: Eine sehr schicke Uhr die man auch im Alltag anziehen kann. Ich habe mir nach dem ersten auspacken und Lauf sogar überlegt die Uhr nach diesem Test zu kaufen – bis mir mein persönliches K.O.-Kriterium „Ungenauigkeit bei über einer Stunde Aktivität“ aufgefallen ist. Wem das nichts ausmacht, der sollte ruhig einen Blick auf die Uhr werfen weil dann ist sie wirklich schön.
Also ich hab die Uhr auch im Test und bei mir ist sie leider für den Preis durchgefallen.
Bei Software Updates werden alle historischen Daten gelöscht und auch das GPS finden dauert teilweise 5-10 Minuten. Und dafür sind 170 Euro (ohne Heart-Rate-Monitor) viel zu viel.
Wie gesagt, für die GPS-Basic-Funktionen muss man einen gewissen Preis bezahlen und Leute, die diese Uhr auch in Ihrer Freizeit tragen möchten sparen sich ja diese 2te Uhr (mach das mal mit einem 305er Forerunner 😉 )…das mit den Bugs bei den Softwareupdates habe ich nicht gemerkt.