Viehtrieb – Spieleiche – Seehaus (11 Kilometer) & ins Fitnessstudio (2x 6,3 Kilometer)

Ja, man kann nicht immer solche knaller Touren haben wie bei den Touren über den Tellerrand. Manchmal läuft man auch so Abends mal noch eine kurze Runde, besonders wenn einen Dinge beschäftigen und man einfach mal alles hinter sich lassen will. Dann gibt es nicht besseres. Meine Asics anziehen und mit jedem Meter den Leuten und Problemen einen Meter weglaufen. So war es am Dienstag, 27. April. Mit jedem Atemzug den Frust ein wenig herausatmen… erst über alles nachdenken. Dann über gar nichts mehr nachdenken. Nicht über Distanz nachdenken. Nicht über schöne Strecke. Nicht über gute Musik auf dem Handy. Nicht an Bestzeiten denken. Es einfache als gute Zeit sehen. Als beste Zeit die gerade möglich ist. Zu wissen, dass man heimkommt und sich nichts verändert hat – außer die eigene Perspektive. Man wohl wieder mit einem klaren Kopf Dinge betrachten kann. Da hat man als Läufer gegenüber den nicht-Läufern einen klaren Vorteil. Aber jeder der will, darf ja. Egal wo man ist, man sollte immer ein paar Laufschuhe und passende Kleidung zu Verfügung haben. So denke ich. So laufe ich. Manchmal ohne Ziel. Nur mit dem einen Sinn: Vergessen. Verdrängen. Verarbeiten. Vorankommen. Hier die Route.

Kurz vor Kilometer 5 könnte ich nun das Tal hinab zur Liebeneck oder nach Würm aber mich zieht es dann doch eher nach rechts zur Spieleiche – heute soll es keine so lange Tour werden. Ich überquere den Schnepfenweg – wer will diesen schon beschreiten??? – und laufe den Weg welcher sich anfühlt als wäre er auf dem Reißbrett gezogen werden.

Was mit der Spieleiche passiert ist, dass sie mit Stahlbändern stabilisiert werden muss… keine Ahnung – müsste man vielleicht mal auf den Grund gehen. Hat es vielleicht etwas mit dem Namen zu tun? Oder wurde diese Maßnahme nur ergriffen weil die Eiche so wichtig und bekannt ist? Keine Ahnung.

Hier ist der Wald bedeutend lichter und grüner als 20, 30 Kilometer tiefer im Schwarzwald.

Reißbrett-Planung. Wer macht sowas?

Kurz vor dem Seehaus, etwa bei Kilometer 7,5 ist eigentlich ein Zufluss. Eigentlich. Es ist so trocken, dass kein Wasser mehr fließt. Nun, eine starke Woche später weiß wohl jeder, dass der Regen nun ja ausreichend, wenn auch verspätet, gekommen ist.

Es ist Paradox, wie viele Leute mit dem Auto ins Fitnessstudio fahren um dort zu trainieren. Ich oute mich. Ich mache es auch oft. Faulheit, die Strecke zu laufen. Oder Zeitmangel. Aber am Donnerstag, 29.4 hatte ich mal wieder die Zeit und Motivation. Also die Laufschuhe angezogen, alle Sachen für das Fitnessstudio zusammengepackt und losgelaufen. 6,3 Kilometer. Ziemlich warm. Zum Glück habe ich etwas zum trinken dabei. Am Schluss in Schömberg die Steigung auf den Bühlhof. Wie ich eben bei der Apotheke gesehen habe sind es nun noch um die 25 Grad. Keine Ahnung, ob das wirklich stimmen kann. Es ist 18.30 Uhr Abends. Aber es fühlt sich so an. Die Steigung ist hart. Ich bin kurz davor die letzten Meter zu geben. Ich erinnere mich an Matthias, wie er mir vor über einem Jahr den Tipp gab dann langsamer zu laufen, aber nicht stehen zu bleiben. Das es darum geht. Es zu überwinden. Dieses tief, auch nach einer kurzen Tour. So mache ich es. Dann sehe ich sie. Drei Männer. Ich kenne Sie nicht. Sie schnaufen den Berg hoch. Obwohl sie nur gehen. Sie rauchen. ich lache. Ich laufe vorbei. Ich laufe vorbei und lache. Nach 36 Minuten bin im Fitnessstudio. So spare ich mir immerhin das warmmachen. Und das Training geht auch richtig schnell von der Hand, knapp eine Stunde. Ich bin zwar von Anfang an total verschwitzt aber ich habe ja auch schon was gemacht. Und dann geht es zurück. In 32 Minuten. Auf der gleichen Strecke. Sagt glaub einiges über das Streckenprofil aus. Aber es läuft. Das ist doch schonmal etwas… ja, das war meine letzte Tour für den April.

Irgendwie war ich Anfang April sehr nachlässig. Entweder mit dem laufen oder aber mit dem Strecken aufschreiben. So sind es dokumentierte 111,5 Kilometer im April. Nicht schlecht (für mich). Nicht überragend, aber auch nicht schlecht.

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