Ich habe keine Ahnung, was ihr gestern gemacht habt. Eine Wanderung mit euren Lieben, ein schönes Grillen mit Freunden und der Familie, einfach nur in der Sonne liegen oder vielleicht sogar einen richtigen Ausflug.
Ich hatte nichts geplant und bin deshalb an den Startpunkt meines ersten 10 Kilometer Rennens gefahren (nun sind es noch 7 Wochen) und wollte mir die Strecke einmal erlaufen wie ich es dann auch am 21. Juni machen werde (bis jetzt war ich immer an anderen Punkten in die Route eingestiegen).
Wie ich bereits bei meinem ersten Post über meine Laufziele berichtet habe geht das Rennen über 2 x 5 Kilometer.
Die Besonderheit dieses Hobbyrennens ist, dass man für meinen Geschmack ordentlich viele Höhenmeter in den beiden Runden fressen muss.
Wenig Passanten und wenig Sonne
Jedenfalls trabe ich mit guter Laune langsam auf dem Fahrradweg los. Toller Anfang. Schließlich geht es nur Bergabwärts. Bei dem Punkt „570m tief“ ist eine Verkehrsberuhigung. Viele Passanten stehen herum, der Grund dafür ist ein traditioneller Maistreich welchen sich die Personen anschauen und Schilder lesen wollen. Ab nun geht es aufwärts. Nach etwa 2 Kilometern kommt die meiner Meinung nach hässlichste Passage des Laufs.
Was hier so harmlos aussieht sind 450 Meter mit einer Steigung die es wirklich in sich hat. Mir ist es bewusst und ich gehe es etwas langsam an. Der Rest ist ganz in Ordnung. Es sind komischerweise immer nur vereinzelt kleine Personengruppen unterwegs, keine großen Maiwanderungen oder so etwas. Zur Zeit ist es noch etwas bewölkt was das Laufen noch etwas erleichtert. Bei Kilometer 3 stelle ich fest, dass ich wohl am Abend zuvor zu oft an der Sisha gezogen habe – irgendwie fühle ich mich kurzzeitig kraftlos. Aber egal, weiterlaufen geht – schließlich habe ich bis jetzt auch noch keine wirkliche Distanz in den Beinen. Kilometer 4 – ab nun geht es abwärts, laufen lassen. Aber nicht übertreiben damit auch Kraft für die nächste Runde bleibt. Nach 24 Minuten und 10 Sekunden habe ich die Strecke hinter mir und mache eine kurze Pause an meinem Auto um etwas zu trinken und den Puls herunterzubekommen. Nach drei oder vier Minuten geht es los in die Runde zwei.
Auf ein Neues: Die Runde 2
Zu Beginn verläuft die Strecke auf einem Fahrradweg – ich hasse solche Strecken zu laufen. Geht gar nicht. Aber zum Glück ist es nur ein kleinerer Teil der Strecke, hauptsächlich verläuft die Route ja über Waldwege welche ich deutlich bevorzuge. Ich bin schon bei Kilometer zwei, wieder die 450 Meter Steigung. Ich weiß, dass ich noch das meiste vor mir habe und will bewusst Geschwindigkeit herausnehmen. Es bringt gar nichts, der Puls schießt auf 165 und noch ein wenig Höher. Ich überlege mir ob ich das wirklich fertig Laufen soll – schließlich ist mittlerweile auch die Sonne herausgekommen und es wird warm. So langsam muss ich beißen. Es sind zwar noch Reserven da aber ich will heute nicht alles geben – es ist und bleibt ja ein Training, wenn auch unter hoher Belastung. Bei Kilometer drei freue ich mich, dass es nur noch langsam Bergauf geht. Optimal. Und schon sehe ich die Biegung. Bei einem Blick auf meine Pulsuhr habe ich zwar schon längst gesehen, dass ich die Zeit der Vorrunde nicht mehr erreichen kann aber das ist zweitrangig. Einfach auch Runde Zwei ohne Pause durchstehen ist heute für mich genug Erfolg. Am Sportheim angekommen stehen auf der Uhr 25 Minuten und 20 Minuten. Obwohl ich zwischen den beiden Runden eine Pause gemacht habe bin ich langsamer geworden. Mein Ehrgeiz hat mich gepackt. Ich will noch eine dritte Runde laufen. Aber die Vernunft siegt über den Ehrgeiz. Am Samstag will ich einen Ausdauerlauf machen und da macht es wenig Sinn, am Tag davor 15 Kilometer zu Joggen. Bis der Ernstfall eintritt möchte ich auf jeden Fall noch ein wenig mehr Geschwindigkeit und Ausdauer trainieren.
Die Bilder sind von der offiziellen Homepage des Reute-Laufs.
Hi Ruben,
das sieht doch sehr nett aus. 200 HM auf 10 km sind schön locker, und selbst der steilste Anstieg zwischen km 1 und 2 scheint ja nicht mehr als 10% zu haben, das ist mit ein bisschen Übung gut machbar, gerade auf die kurze Distanz.
Der Trick bei solchen Bergtouren liegt vor allem darin, bei den ruhigeren Passagen zu regenerieren. Dass Puls und Atmung in den härteren Steigungen hochgehen, daran kann man wenig ändern, entsprechend ist es aber wichtig, dass man bei ebenen Strecken und vor allem bergab nicht alles gibt, sondern sich einen Teil der investierten Kraft wieder zurückholt.
Ist natürlich ein Balanceakt – einerseits nicht volle Leistung gehen, andererseits aber auch nicht zuviel Zeit verlieren.
Und was die Vorbereitung für den „Ernstfall“ angeht – das beste Training für Bergläufe sind Höhenmeter, Höhenmeter, Höhenmeter.
Also am besten immer mal in die Berge und ein bisschen am/im anaeroben Bereich die Hänge hoch, das ist mehr wert als jeder Flachlandeinheit (zumals auch die Kraft trainiert, und die braucht man bei den Anstiegen viel dringender als in der Ebene). 😉
Gruß
Matthias
Hei Matthias,
manchmal bewundere ich wirklich deine Sichtweise 🙂 Die 200 Höhenmeter sind schön locker (meine Oberschenkel sagen allerdings etwas anderes)… Humor muss man haben.
Aber der Tipp für die Vorbereitung mit den Bergläufen ist echt gut. Ich hoffe, ich bekomme das konditionell wenigstens halbwegs hin ohne zu kollabieren aber wenn das Erfolgsversprechend ist werde ich das mal versuchen. Und bei uns im Nordschwarzwald gibts kaum „Flachlandeinheiten“… da muss ich dann schon gezielt wie am letzten Sonntag ins Tal fahren, weils sonst geht es immer Hoch und runter, sogar wenn es nur ins nächste Dorf ist. Leider habe ich dann bis jetzt doch oft die „weniger steigungsintensiven Strecken“ genommen aber werde das in Zukunft anpassen.
Hi Ruben,
ach, deine Oberschenkel müssen sich einfach noch ein bisschen dran gewöhnen.
Bis zum Kollaps solltest du ich allerdings nicht treiben – vom Berg runterlaufen ist schön, vom Berg runterkriechen meist weniger… 😉
Von daher: In der Bergen immer schön langsam, das normale Flachlandtempo kann man da eh nicht halten.
Lieber Eile mit Weile, hin und wieder mal die Aussicht geniessen oder ein kleines Verschnaufpäuschen einlegen, und nicht gleich an der ersten Steigung alles geben (das ist wie im Fitnessstudio, da machst du an den Geräten ja auch nicht nur 5 Wiederholungen mit einem Extremgewicht und bist dann fertig, sondern lieber 25 mit etwas weniger Leistung).
Ein wenig dran gewöhnen. Ok 🙂 Dann gewöhne ich mich mal die nächsten Wochen daran und hoffe, das dann alles besser wird.